Sachbuch
Paperback, 14 x 21 cm
242 Seiten
ISBN 978-3-940452-55-9
Zum Zeitpunkt der Erscheinung von Klibanskis Werk war der russische Bürgerkrieg in vollem Gange. Das Ausmaß dieses blutigen Ringens, das infolge unmittelbarer Gewalt sowie von Epidemien und der schrecklichen Hungersnot des Jahres 1921 Millionen von Opfern forderte, war noch keineswegs fassbar.
In dieser Atmosphäre wucherten alle möglichen Deutungen der Revolution, rationale und mehr noch irrationale, die unheilvollen Einfluss gewinnen sollten. Bei letzteren ist insbesondere an die frühen Ideologen des Nationalsozialismus Dietrich Eckart, Max-Erwin von Scheubner-Richter und Alfred Rosenberg zu denken, die das Ideologem vom „jüdischen Bolschewismus“ im deutschen politischen Diskurs etablierten, das im Holocaust seine verheerendsten Auswirkungen haben sollte. Klibanskis Ansatz hebt sich hiervon durch wohltuende Sachlichkeit ab.
Vorrangig ging es Klibanski darum, einen Beitrag zur Orientierung über die beunruhigenden Vorgänge im Osten zu leisten, von denen Deutschland nicht unberührt bleiben konnte. Dabei war er sich bewusst, dass es sich zu dem Zeitpunkt als er seine Arbeit fertiggestellt hatte, im Februar 1919, weder bei der russischen noch bei der deutschen Revolution um abgeschlossene Entwicklungen handelte.
Mit einem Nachwort von Dr. Jürgen Zarusky (München)