Sachbuch
Paperback, 14,8 x 21 cm
428 Seiten, mit 36 Abbildungen
ISBN 978-3-89998-296-1
„König Ferdinand I., der Schöpfer Bulgariens, hat es mit der stoischen Ruhe des wahren Politikers verstanden, sein großes politisches Leben, voll der mannigfaltigen Wechselfälle und wildesten Stürme, in das beneidenswerte Dasein eines überall verehrten Weltweisen zu lenken.“
Kurt Freiherr von Lersner, deutscher Diplomat
Der dem deutsch-österreichischem Hochadel entstammende Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha (1861–1948) vermochte am Ende seiner Tage auf ein erfülltes sowie aufregendes Leben voller tragischer Umbrüche zurückzuschauen. Ab 1887 regierte er für 31 Jahre, als Fürst beziehungsweise Zar Ferdinand I. von Bulgarien dieses Land. Hochintelligent, mit einem phänomenalem Gedächtnis und vielen Talenten ausgestattet war er ein Exzentriker der liebenswürdigen Art. Durch sein politisches Geschick im Interesse der Entwicklung Bulgariens war Ferdinand I. eine der bemerkenswertesten Politikerpersönlichkeiten seiner Zeit in Europa. Das bewahrte ihn jedoch nicht davor, dass er als Folge der Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg, denen sich Bulgarien angeschlossen hatte, 1918 ins Exil nach Deutschland gehen musste, um für seinen Sohn Boris den Thron zu retten. Hier widmete Ferdinand sich nun seinen kulturellen Interessen, wie auch naturwissenschaftlichen Forschungen. Er musste außer dem Tod seiner beiden Gemahlinnen Marie Louise von Bourbon-Parma (1899) sowie Eleonore von Reuß zu Köstritz (1917) auch noch im hohen Alter die Ermordung seines Sohnes Zar Boris III. 1943, wie auch seines Sohnes Prinz Kyrill 1945 verkraften und auch die Vertreibung seines Enkels Zar Simeon II. 1946 aus dem kommunistischen Bulgarien.
Die vorliegende Monographie zu Ferdinand I. ist nach fast 50 Jahren die erste analytische Auseinandersetzung mit der bulgarischen Geschichte der Jahrzehnte um die Jahrhundertwende 1900 in deutscher Sprache und für ein breites Publikum bestimmt.