Biographie
Paperback, 14 x 21 cm
ISBN 978-3-942437-06-6
Aus dem Vorwort
Ich habe nie Tagebuch geschrieben. Und als ich einmal im Leben den Gedanken hatte, festzuhalten, was ich im Lager erlitt, wurde es mir durch Gewaltanwendung verboten. Später fehlten mir Zeit und Kraft. Sehr viel später, als ich die Klippen meines Lebensweges in der Tat überwunden hatte - allerdings erst, nachdem die Weltpolitik völlig unerwartet 1989/90 ihren Anteil dazu beigetragen hatte - wurde ich dann von mehreren Seiten gedrängt, mich als Zeitzeuge nicht zu versagen. Meine Aufzeichnungen sind weder ein Tagebuch, noch ein Tatsachenbericht, schon gar kein Roman oder eine Fiktion, sondern ein unter zwei deutschen Diktaturen erlebtes und erlittenes Schicksal, in Episoden festgehalten.
Zum Autor
Werner Adermann, geboren 1922 in Berlin absolvierte eine Ausbildung als Landvermessungstechniker und war ein begeisterter Sportler in der Fußballamateurliga in Berlin bis 1941. Er zog unfreiwillig als Soldat der Deutschen Wehrmacht im Herbst 1941 nach Osten. Im Juli 1945 kam er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt zurück. Als politischer Sympathisant der SPD und so genannter ,,antisowjetischer Spion" wurde er 1946 zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt (§ 58 der StGB der UdSSR) und zunächst in das sowjetische ,,Speziallager Sachsenhausen" gebracht. Nach einer mehrmonatigen Inhaftierung im Zuchthaus Luckau musste er weitere Jahre im Zuchthaus Bautzen 1 ,,Gelbes Elend" überleben. Nach der Entlassung 1956 siedelte er sofort nach Westdeutschland über und baute sich dort eine Familienexistenz auf. Heute lebt er in einem Seniorenheim in Berlin.